SolarAutomotive

Trotz umfangreicher Förderung und großer Potentiale für solarthermische Anlagen in Industrie und Gewerbe basieren die Wärmeversorgungskonzepte in dieser Branche nahezu ausnahmslos auf fossilen Brennstoffen. In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie österreichischen Klima- und Energiefonds geförderten Vorhaben SolarAutomotive werden die vorhandenen Potentiale anhand von Demonstrationsanlagen aufgezeigt und die Erfahrungen in computergestützte Planungswerkzeuge für Anwender überführt. Startschuss für das dreijährige Vorhaben war am 06. Juni an der Universität Kassel, der die Leitung des deutschen Projektteils zu Teil wird.

Die Solarthermie ist ein wesentlicher Baustein für die notwendige Wärmewende und auch in Industrie und Gewerbe sinnvoll und wirtschaftlich einsetzbar. Das länderübergreifende deutsch-österreichische Projektkonsortium um die Projektkoordinatoren Universität Kassel und AEE INTEC wird dies durch Leuchtturmanlagen in der Automobil- und Zulieferindustrie demonstrieren. Vervollständigt wird das Konsortium durch die Projektpartner Stiftung für Ressourceneffizienz und Klimaschutz sowie die erfahrenen Solarfirmen S.O.L.I.D. GmbH und KPV Solar GmbH. Auf Seiten der Industrie beteiligen sich Standorte unterschiedlichster Größenordnung mehrerer namhafter Unternehmen aus der Branche.


Analyse der Produktionsprozesse

Ausgehend von einer Zielgruppenanalyse, die branchenspezifische wie unternehmensbedingte Rahmenbedingungen berücksichtigt, werden Wärmebereitstellung, Energieverbrauchsstruktur und Produktionsprozesse an den Standorten im In- und Ausland detailliert untersucht. Darauf aufbauend werden Effizienzmaßnahmen identifiziert und zusammen mit der Integration von solarer Prozesswärme technisch und ökonomisch evaluiert. Die hinsichtlich einer Umsetzung vielversprechendsten Standorte werden bei der Ausschreibung bis hin zur Umsetzung bei den teilweise komplexen technischen Fragestellungen begleitet. Abschließend werden aus den firmenspezifischen Anlagenkonzepten allgemeine Integrationsmöglichkeiten abgeleitet, die branchenunabhängig anwendbar sind.


Erstellung von Hilfsmitteln

Um die Marktdurchdringung solarer Prozesswärme zu beschleunigen werden Planungswerkzeuge wie ein branchenspezifischer Leitfaden sowie ein allgemein nutzbares Tool zur Integration und Vorplanung von Solaranlagen entwickelt. Hierein werden insbesondere die Erfahrungen aus den Analysen der Produktionsprozesse an den jeweiligen Standorten sowie entsprechende Vorarbeiten einfließen. Diese Hilfsmittel werden Planungsaufwand und -dauer für Energieberater, Solarfirmen und Ingenieurbüros erheblich verkürzen und damit ein wesentliches Umsetzungshindernis abbauen.